E-Commerce-Produktdaten optimieren
Qualität und differenziere Ausprägung der Produktdaten sind ausschlaggebender Faktor für den Erfolg im e-Commerce. Kategorien, Produktverknüpfungen, Mehrsprachigkeit, kundenspezifische Preise und Produktabbildungen in unterschiedlichen Auflösungen, Filme und technische Dokumente spielen dabei eine besondere Rolle.
Ebenfalls von großem Interesse sind Informationen, die das Suchen und Finden von Produktdatensätzen vereinfachen - oder möglich machen. Wie zum Beispiel Stichworte und synonym verwendete Bezeichnungen. Sehr häufig finden mögliche Kunden Produkte nicht, weil Produktdaten ohne Synonyme oder unterschiedliche Schreibvarianten eingepflegt worden sind.
Für das Auffinden über Produktsuchmaschinen macht es aber einen nicht unerheblichen Unterschied, ob Produktdaten auf „Schutzschuh“ oder „Arbeitsschuh“ optimiert sind. Auch unterschiedliche Schreibweisen in den Produktdaten wie „Kinder Fahrrad“ oder „Kinderfahrrad“ wirken sich gegebenenfalls auf den Sucherfolg aus. Shopbetreibern geht nicht selten die Hälfte der möglichen Seitenaufrufe verloren, weil unter den unterschiedlichen Treffervarianten Produkte des Wettbewerbers angezeigt werden.
Vollständige Produktdaten
Vollständige und schnell erreichbare Produktinformationen sorgen eine optimale - und vor allem "automatische" Beratung beim Online-Kauf. Das Ergebnis ist eine höhere Rate von angesprochenen Zielpersonen, die auf die angebotene Information reagiert haben (Konversionsrate). Daneben von höchster wirtschaftlicher Bedeutung: die niedrigere Retourenquote. Gleichzeitig sinkt der Aufwand für die Bearbeitung der eingehenden Kundenfragen, bei denen es zum Großteil um die Produktspezifikation geht.
Wie muss der minimale Produktdatensatz aufgebaut sein?
Produktbezeichnung
- muss aussagekräftig sein,
- Attribute wie Farbe und Größe berücksichtigen,
- die Marke integrieren,
- keine zu blumigen Ausschmückungen im Produktnamen und keine Übertreibungen.
Produktbeschreibung
- ausführliche und exakte Beschreibung (siehe oben: Retourenvermeidung),
- eine möglichst unverwechselbare Beschreibung / "Unique Content" (wichtig für Suchmaschinen),
- Herstellerbeschreibungen nach Bedarf erweitert.
Produktbilder
- bedenken, dass das Auge „mit kauft“,
- Bildausschnitte für Produktdetails nutzen,
- Produkt gegebenenfalls im Einsatz zeigen,
- Bilder nutzen, um Kundenfragen zu vermeiden.
Produkteigenschaften
- bieten einen guten und schnellen Informationsüberblick für den Kunden,
- können zur genaueren und eingrenzenden Suche genutzt werden,
- diese Infos sind für den Kunden besser erfassbar als in den Produktbeschreibungen versteckte Hinweise.
Erfolgsfaktoren für ambitionierte Shop-Betreiber mit internationaler Ausrichtung
Shop Betreiber mit internationaler Ausrichtung, komplexen Kundenstrukturen und anspruchsvollen technischen Produkten müssen weitergehende Anforderungen erfüllen. Dazu gehören diese "Success Factors":
Sprachen und Synonyme
Synonym- und Stichwortlisten. Mehrsprachigkeit auch Sprachen mit Schriftsätzen wie Kyrillische, Chinesisch, Arabisch. Mehrsprachigkeit mit eindeutiger Übersetzung wichtiger technischer Begriffe (Single Source of Translation).
Strukturierung
Hierarchien und Taxonomie, Artikelverknüpfungen und Beziehungen, Gruppierte oder kombinierte Artikel (Bundle), Produktkategorisierung pro Kanal (Shop).
Variationen
Artikelvarianten, Vererbung von Attributen, Versionsverwaltung von Produktinformationen.
Kontexte
Zielgruppen spezifische Daten, unterschiedliche Preise pro Produkt, Definition von Preisregeln (z.B. Datum gesteuerte Preisanpassungen), unterschiedliche Kanäle (mehrere Shops) anhand von Artikelrelationen, unterschiedliche Eigenschaften pro Verknüpfung oder Beziehung.
Das Maß aller Dinge für komplexe Produkte: Produktkonfiguration
Wie kann man Produktdaten so vorbereiten, dass ein Internet-Produktkonfigurator für Endkunden funktioniert? Die Lösung für dieses Problem setzt bei den Produktattributen an. Korrekt gepflegte Attributsätze sind die Grundlage für jeden Produktkonfigurator. Für den Konfigurator müssen vor allem Attribute und deren Verbindung (Kompatibilität) zueinander gepflegt sein.
Ausschlusslisten
Je nach Datenmenge kann statt des Additionsverfahrens auch das Subtraktionsverfahren Anwendung finden. Das bedeutet, dass man angibt, welche Produktgruppen und Attribute nicht kompatibel sind und so automatisch korrekte Vorschlagslisten mit kompatiblen Bauteilen bekommt.
Regelwerke
Durch ein Regelwerk, das in einer Makro-Sprache abgefasst wird, lassen sich Varianten in höchster Komplexität beschreiben, die ein PIM-System automatisch generieren und für ein Shopsystem vorhalten kann.
Beispiel für einen gelungenen Produktkonfigurator: Kreativ Rad
Ein Beispiel für einen gut umgesetzten Produktkonfigurator ist der Fahrrad-Konfigurator von Kreativ Rad. In diesem Konfigurator wird der Kunde Schritt für Schritt von einer Komponentengruppe zur nächsten geführt, wobei nur die "kompatiblen" Bauteile eingeblendet und zur Auswahl gestellt werden.
Beim Thema eCommerce geht kein Weg an MDM/PIM vorbei
Die Zusammenstellung der Kriterien zeigt: mit einem Standard-ERP-System plus Webshop können im besten Fall die Minimalanforderungen für ein professionelles e-Commerce erfüllt werden. Gehen die Anforderungen jedoch weiter, stößt man schnell an Grenzen - dann sollte nach einem leistungsfähigen MDM oder PIM-System Ausschau gehalten werden. Diese Systeme halten eine breite Palette von Funktionen vor, die für das ambitionierte e-Commerce Projekt oder gar Lösungen, bei denen es um Produktkonfiguration geht, unverzichtbar sind.